Japan und Asien-Pazifik mit Rückenwind

John Vail, Nikko AM
John Vail / Bild: Nikko AM
Japans TOPIX-Index hat sich in diesem Jahr deutlich besser entwickelt als der S&P 500 in den USA oder der Eurostoxx. Wir sehen außerdem großes Kurspotenzial in der Asien-Pazifik-Region.
Die Gewinnmargen der japanischen Unternehmen sind nach wie vor sehr hoch und die Umsätze haben sich gut erholt. Angesichts der vollständigen Wiederbelebung der Wirtschaft (einschließlich des Einreiseverkehrs) steigt auch der Optimismus der Verbraucher. Die hohe Inflation dürfte bald zurückgehen, insbesondere da der Yen moderat aufwerten dürfte. Wir gehen davon aus, dass die Rohstoffpreise weiter sinken, was sich ebenfalls positiv auf die Stimmung der Verbraucher und Investoren auswirken sollte. Der Automobilsektor, der einen großen Teil des Aktienmarktes und der Wirtschaft ausmacht, erholt sich weiter, wobei die Gewinne im Ausland durch einen schwächeren Yen und den kostentreibenden Streik bei der US-Konkurrenz begünstigt werden. In der Zwischenzeit wird eine Erholung der weltweiten Nachfrage im Technologiesektor vorausgesagt, was Japans Exporten zugutekäme. Auch vom anhaltenden Wirtschaftswachstum in China dürften Japans Exporte profitieren. Japans Fremdenverkehr dürfte durch die steigenden Besucherzahlen aus dem wichtigen Herkunftsland China angekurbelt werden.
 
Insgesamt ist das politische Risiko in Japan gering; Strukturreformen werden fortgesetzt, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und alternative Energien. Das KGV des TOPIX ist bei rund 14,2 weiterhin attraktiv. Der Markt wird auch durch die starken Aktienrückkäufe und die im Vergleich zu Anleihen hohe Dividendenrendite gestützt. Vor dem Hintergrund eines recht stabilen globalen Umfelds, insbesondere in China, prognostizieren wir daher einen Anstieg des TOPIX bis September 2024 von 12,1Prozent (in Yen). Der Nikkei dürfte 33.500 bzw. 35.500 Punkte erreichen. Diese Renditen wären sowohl für japanische als auch für globale Anleger sehr attraktiv, weshalb wir den Markt übergewichten.

Asien-Pazifik-Börsen profitieren von verbesserter Nachfrage und Tourismus

Noch höhere Zuwächse erwarten wir für den MSCI Developed Pacific-ex Japan Index. Australien dürfte durch die sinkenden Rohstoffpreise beeinträchtigt werden. Zudem sorgt Rückgang der Immobilienpreise dort für Gegenwind bei vielen Verbrauchern, Banken und Bauunternehmen. Die verbesserte Nachfrage aus China und mehr Touristen von dort und aus anderen Ländern wirken dem entgegen, ebenso wie der fürs kommende Jahr prognostizierte Rückgang der inländischen Anleiherenditen.
 
Die Börse von Hongkong, die von Unternehmen aus der Volksrepublik China dominiert wird, dürfte sich deutlich erholen, da China seine Probleme zu bewältigen versucht, während Stimmung und Aktienbewertungen am Boden sind. Hongkong profitiert zudem von der Wiederbelebung des Tourismus und auch der lokale Immobilienmarkt könnte sich nach seiner jüngsten Schwäche wieder erholen. Der positive Trend an den globalen Aktienmärkten wird auch den lokalen Aktien zugutekommen, so dass wir in Hongkong mit sehr starken Kursgewinnen rechnen. Insgesamt erwarten wir für den MSCI-Index der Region einen Zuwachs von 16,3 Prozent (in USD) binnen Jahresfrist.
John Vail ist Chief Global Strategist bei Nikko Asset Management

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